Kasia Gaczorek, Rennrad, Pass

Tirol Werbung » Unternehmen » Porträts »

Rennradbegeisterte Marktexpertin mit Heimvorteil

Kasia Gaczorek, Marktleitung Polen und Tschechien

Aus einer schmerzhaften Liebe wurde eine glückliche Beziehung: Als Katarzyna Gaczorek, genannt Kasia, vor zehn Jahren von Polen nach Tirol kam, musste sie sich erst einmal an Land und Leute gewöhnen. Aber was mit Knochenbrüchen begann, endete in einer Leidenschaft für das Rennradfahren und die Tiroler Pässe. Dass sie die Tiroler als "extrem weltoffen" und "überhaupt nicht introvertiert" bezeichnet, könnte auch daran liegen, dass man in ihrer Heimat sogar die Tante siezt.

Kasia Gaczorek

Katarzyna „Kasia“ Gaczorek

Wohnort: Innsbruck

  • Name

    Katarzyna "Kasia" Gaczorek

  • Alter 

    37 Jahre

  • Hobbys

    alles am Berg, Skitouren, Radfahren (mit dem Rennrad und dem Mountainbike)

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2011

  • Das mag ich an Tirol

    die Leute und die Natur

  • Aufgaben in der Tirol Werbung

    Marktleitung Polen und Tschechien, Sport-PR

Kasia Gaczorek

Katarzyna „Kasia“ Gaczorek

Wohnort: Innsbruck

  • Name

    Katarzyna "Kasia" Gaczorek

  • Alter 

    37 Jahre

  • Hobbys

    alles am Berg, Skitouren, Radfahren (mit dem Rennrad und dem Mountainbike)

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2011

  • Das mag ich an Tirol

    die Leute und die Natur

  • Aufgaben in der Tirol Werbung

    Marktleitung Polen und Tschechien, Sport-PR

Dein Name lässt erahnen – du bist ursprünglich nicht aus Tirol. Wie hat es dich denn hierher verschlagen?
Das stimmt, ich komme eigentlich aus Polen, aus der Nähe von Warschau. 2011 bin ich wegen der Tirol Werbung nach Tirol gekommen. Ich habe früher in Wien studiert und wollte eigentlich ewig in Wien bleiben. Ich habe auch immer in Großstädten gelebt. Nach dem Studium traf ich durch Zufall die Chefin der Österreich Werbung, so begann ich in Warschau bei der Österreich Werbung zu arbeiten. Dort waren wir immer im Austausch mit der Tirol Werbung. Irgendwann haben sie einen Polen-Experten gesucht und innerhalb von einem Monat war ich da (lacht).

War das eine große Umstellung für dich?
Ja sehr. Ich war damals 27 Jahre alt und dachte mir „einmal umziehen geht noch“. Mein Freund war ja auch noch in Österreich. Trotzdem war die Umstellung extremst. Von einer Großstadt in eine Stadt, wo du alles mit dem Fahrrad erreichst. Sie haben mir dann gesagt: Wenn du in Tirol lebst, musst du Skitouren gehen und Radfahren, deshalb habe ich mir das ganze Zeugs gekauft. Es war zwar Neuland, aber es hat mir gefallen, auch wenn es zu Beginn eine schmerzhafte Liebe war. Ich hatte viele Unfälle und musste innerhalb der ersten Jahre mehrmals operieren (lacht)

Diese „Beziehungskrise“ ist offenbar überstanden, du bist ja doch schon eine Weile hier. Was gefällt dir denn hier in Tirol?
Am besten taugen mir die Menschen. Das Duzen, die Nähe. Ich finde auch, dass Tiroler überhaupt nicht introvertiert sind, sondern alle ziemlich offen. Sie sind extrem hilfsbereit und total weltoffen, das war eine große Umstellung. Inwiefern? Warschau ist eine Großstadt, da sind alle per Sie. In Polen ist es aber generell anders, viel distanzierter. Da ist man zum Beispiel auch mit der Tante per Sie und mit allen älteren Menschen sowieso. In Tirol ist alles näher, auch räumlich gesehen. In der Großstadt hast du immer die U-Bahn und das Auto, den Lärm – dafür gibt sie aber auch viel Energie her. Hier ist die Perspektive eine andere, der Weitblick ist durch Patscherkofel und Nordkette eingeschränkt (lacht)

Und wie sieht es mit der Arbeit in der Tirol Werbung aus?
Die größte Motivation für mich, seit 10 Jahren in die Tirol Werbung zu kommen, sind die Menschen. Es ist wirklich unglaublich, wie viele tollen Menschen hier arbeiten. Ich habe hier auch meine beste Freundin gefunden. Auch das ist ein Unterschied zu Polen, das gäbe es dort nicht. Da herrscht strikte Trennung zwischen Arbeit und Privat.

Kasia Gaczorek, Rennrad
© privat

Du hast es schon angesprochen: Als Marktmanagerin bist du für die Märkte Polen und Tschechien verantwortlich. Worin genau bestehen deine Aufgaben?
Ich bin für die ganzen Kontakte auf den Märkten zuständig. Ich pflege Kontakte zu Journalisten, Influencern, Bloggern und Wirtschafts­partnern wie zum Beispiel Sportarti­kel­händlern oder Skiherstellern. Meine Aufgabe ist es, die Marken zusammen­zubringen und durch die Kooperationen auch Gäste zu erreichen.

Seit Kurzem hast du außerdem die Rolle eines sogenannten „Fachexperten“ inne. Was bedeutet das?
Wir Fachexperten unterstützen Holger (Leiter Team Markt- und Netzwerkmanagement, Anm.) und unsere Kollegen und Kolleginnen im operativen Tagesgeschäft und bei Management­ge­schichten. Das ist schon cool.

Wie tickt denn der polnische und der tschechische Gast so?
Das kann man gar nicht so in einen Topf werfen. Der polnische Gast ist extrem skibegeistert: Er ist der Erste auf der Piste und der Letzte auf der Talabfahrt und will seinen Wochenurlaub zu 100 Prozent ausnutzen. Der tschechische Gast ist super pragmatisch: Er schaut sich die Wettervorhersage an, ob es Neuschnee gibt. Für ihn ist viel Schnee kein Thema, er denkt sich „super Powder!“. Außerdem sind die Tschechen Multisportler, von Skifahren über Langlaufen und Skitourengehen können sie alles. Sie haben selbst Berge und sind sehr bergaffin.

Gerade ihr Marktbetreuer steht aber momentan sicher auch vor großen Herausforderungen durch Corona. Wie geht es dir damit?
Ja, wir waren von Anfang an betroffen mit Grenzschließungen und Maßnahmen in den Märkten. Da hat man gesehen, welche Synergien zwischen den Märkten herrschen, wie vernetzt Europa ist und was da alles dranhängt. Gäste und Journalisten wollten trotzdem kommen. Wir mussten jeden Tag Auskunft über die aktuelle Lage geben. Es wird jetzt spannend, wann sich die Grenzen wieder öffnen und wie wir mit den Impfungen vorankommen. Aber auch, wie die EU nach dem Ganzen noch anschaut. Ich hatte jetzt selbst keine Möglichkeit, meine Eltern zu besuchen. Ich hoffe auf einen guten Sommer und dass sich die Situation vom Herbst nicht wiederholt. Die Reiselust ist auf jeden Fall extrem hoch, die Leute vermissen das Reisen sehr.

Was vermisst du am meisten?
Auch die Reisefreiheit und meine Eltern zu besuchen. Ich bin eigentlich gar kein Reisetyp, aber in der Corona-Zeit habe ich einen ganz Liste mit Zielen geschrieben und mir vorgenommen, wirklich auf Reisen zu gehen.

Was steht auf der Liste ganz oben?
(überlegt) Hmm… Ich denke schon Spanien, zum Radfahren und der Rest verteilt sich auf die ganze Welt. Es ist mir mittlerweile auch wichtig, wie die einzelnen Länder mit der Corona-Pandemie umgehen.

Kasia Gaczorek, Skitour, Berge
© privat

Du bist also gerne mit dem Rad unterwegs?
Ja, ich bin eine begeisterte Rennradfahrerin. Das geht hier super. Ich liebe die Pässe in Tirol, weil sie anspruchsvoller sind als in Italien, oft über 20 Prozent Steigung und auch landschaftlich extrem reizend. Gletscherstraßen wie hier gibt es sonst nirgends. Aber meine Lieblingsstrecke ist ganz klar Kühtai von Oetz hinauf. 

Was war denn dein persönliches Highlight mit dem Rennrad?
Das war die Dolomitenrunde, die wir letztes Jahr gemacht haben. Wir sind erst ziemlich spät gestartet und hatten 4000 Höhenmeter vor uns. Es ging von Selva, Wolkenstein über das Sellajoch weiter zum Passo Giau und das Grödner Joch. Dort konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.

Bist du also eher ein Sommermensch?
Nein eigentlich sogar eher ein Wintermensch. Ich wurde im Winter geboren, da geht’s mir auch besser. Ich bin kein großer Fan von Hitze, auch wenn sich das etwas mit meinem Hobby beißt (lacht).

Was würdest du denn momentan als dein großes persönliches Ziel bezeichnen?
Ich möchte mich selbst noch weiterentwickeln. Das heißt, ich will meine Jahre in meinen 30ern noch super genießen, um dann im neuen Lebensabschnitt richtig gut durchzustarten. Aber momentan bin ich noch beim Genießen (lacht).

Und was würdest du jetzt jemanden antworten, der wissen will, warum er oder sie in Tirol Urlaub machen soll?
Weil man hier einzigartige Momente erleben kann: Der erste Rodelabend bei Mondschein, die erste Sonnenauf­gangs­wanderung auf die Serles… das sind Sachen, die dir so stark im Kopf bleiben. Diese Bergsicht von oben nach unten. Ich arbeite viel mit Modelfotografen und Influencern, die waren schon überall auf der Welt. Dann kommen sie hierher, und erwarten sich eigentlich gar nix. Und dann fahren irgendwo hinauf und sind einfach baff. Diese Momente der überwältigenden Natur zu erfahren – das ist einfach WOW. 

22.03.2021

Kasia Gaczorek, Rennrad, Graubünden
Kasia Gaczorek, Mountainbike, Erdhügel
© privat
Kasia Gaczorek, Bonde Bondone
© privat

Weitere Porträts

Klaus Brunner

Zwischen Kiachl und Ceviche

Klaus Brunner
zum Interview mit Klaus Brunner