Frau Seiler, die Sommersaison hat sich im Tiroler Tourismus in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Was erwarten Sie für heuer?
Karin Seiler: Der Tiroler Sommertourismus hat in den vergangenen Jahren motivierende Zuwächse verzeichnet. Auch der heurigen Sommersaison blicken wir mit Zuversicht entgegen. Rund drei Viertel der Unterkunftsbetriebe sind laut unserem Tourismusbarometer mit der Buchungslage zufrieden oder sehr zufrieden.
Schlägt sich die gute Nachfrage auch im Preis nieder?
Wir haben mit dem sogenannten Preis- und Buchungsmonitoring ein Instrument entwickelt, mit dem sich nicht nur die Nachfrage für den Tiroler Tourismus tagesgenau prognostizieren lässt, sondern auch die Preise. In der Hotellerie zeigt sich quer durch die verschiedenen Kategorien fast durchwegs ein Wachstum bei den durchschnittlichen Preisen. Besonders deutlich fällt dieses bei den Ferienwohnungen aus.
Sie werden dieses Instrument also zukünftig für die Preisgestaltung nutzen?
Noch befinden wir uns in der Testphase. Der Startschuss für den Echtbetrieb des Preis- und Buchungsmonitorings erfolgt dann im Herbst. Es wird in weiterer Folge auch den Tiroler Tourismusverbänden und -betrieben zur Verfügung gestellt. Damit wollen wir sie bei einem effizienten Preismanagement unterstützen, um eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.
Wie funktioniert dieses System und welche Datenquellen nutzen Sie dafür?
Es wird einerseits mit Daten zu Preisen und Verfügbarkeiten verschiedener OTAs gespeist sowie mit Nächtigungs- und Auslastungsstatistiken der Vergangenheit. Hinzu kommen in naher Zukunft noch Echtdaten aus den Property Management Systemen (PMS) der Hotelbetriebe. Mit unserem neuen Instrument schaffen wir jedenfalls mehr Transparenz auf der Angebotsseite – selbst für kleine Betriebe.