Angelika Pagitz, Pitztaler Gletscher

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Steirischer Wirbelwind mit Zukunftsblick für Tirol

Greta Renner, Trend- und Zukunftsforschung

Greta Renner richtet den Blick für die Tirol Werbung in die Zukunft. Dafür braucht sie aber keine Kristallkugel sondern Daten und Zahlen. "Trocken" ist ihr Job aber nicht, da ist sie sich nach guten halben Jahr bei der Tirol Werbung sicher. Welche Trends in Zukunft für den Tourismus spannend werden und warum sie neben Fachliteratur und Liebesromanen auch gerne Software-Updates liest, hat uns die gebürtige Steirerin im Interview erzählt.

Angelika Pagitz

Greta Renner

Wohnort: Fritzens

  • Name

    Greta Renner

  • Alter 

    24 Jahre

  • Das mag ich an Tirol

    die schnell erreichbare, tolle Landschaft, die Nähe zur Natur und ihren Freizeitmöglichkeiten, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, die Tiroler Mentalität

  • Hobbys

    Sport, Lesen, Kochen, Backen, Reisen

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2022

Angelika Pagitz

Greta Renner

Wohnort: Fritzens

  • Name

    Greta Renner

  • Alter 

    24 Jahre

  • Das mag ich an Tirol

    die schnell erreichbare, tolle Landschaft, die Nähe zur Natur und ihren Freizeitmöglichkeiten, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, die Tiroler Mentalität

  • Hobbys

    Sport, Lesen, Kochen, Backen, Reisen

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2022

Du bist ja noch nicht ganz so lange bei der Tirol Werbung. Daher zuerst einmal die Frage: Wie ist es dir in deiner ersten Zeit bei uns ergangen?

Ziemlich gut eigentlich. Es war recht lustig: Als ich kam, sind gleich einmal alle in den Urlaub gestartet, darum bekam ich jetzt keine klassische Einschulung. Armin (Leiter Team Tourismusforschung & Datenprojekte, Anm.) hatte mich aber eh schon vorgewarnt, dass ich mich in der ersten Zeit viel selbst einlesen muss – so war es dann auch. Aber so konnte ich mich in der ersten Zeit in Ruhe einarbeiten. Ich bin ja in Teilzeit gestartet, darum war das ganz angenehm, auch wenn es keine klassische Einschulung war. Außerdem haben wir im Team eine Art „Wikipedia“ in unserem Team-OneNote, wo die wichtigsten Sachen niedergeschrieben sind, das war auch sehr hilfreich.

Und wie ist es dir im Team ergangen?

Auch das hat sehr gut gepasst. Unser Team hat sich ja seit meinem Beginn auch noch einmal geändert, aber das hat sich gut zusammengefügt. .

Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dich bei der Tirol Werbung zu bewerben?

Ich habe eigentlich schon lange gewusst, dass ich einmal bei einer Landestourismusorganisation oder einem Tourismusverband arbeiten möchte. Mich hat der Tourismus immer schon interessiert, allerdings eher aus der Perspektive, warum Menschen reisen, wohin sie reisen und so weiter. Darum war für mich eigentlich immer klar, dass ich eher in Richtung Destinationsmanagement gehen möchte. Die Tirol Werbung ist in Tirol natürlich bekannt und nachdem klar war, dass ich in Tirol bleibe, hat sich das gut ergeben.

Woher kommst du ursprünglich und wie hat es dich nach Tirol verschlagen?

Eigentlich komme ich aus Graz. Ich habe meinen Bachelor an der FH Krems im Bereich Tourismus- & Freizeitmanagement gemacht, wollte auch in meinem Master den Tourismus-Fokus beibehalten, darum bin ich am MCI gelandet. Und nachdem es mit der Liebe und allem anderen auch gepasst hat, habe ich beschlossen, ich bleibe da (lacht).

Greta Renner an der Great Ocean Road
Neugier gehört zu Gretas Berufsbeschreibung. Die lebt sie auch privat beim Reisen aus, wie hier an der Great Ocean Road in Australien. © privat

Du bist in der Tirol Werbung für Sekundärstudien und Datenaufbereitung sowie Trend- und Zukunftsforschung zuständig. Ich würde gerne zunächst auf Letzteres eingehen. Was kann man sich denn darunter genau vorstellen?

Eigentlich genau das, was im Namen drinsteckt: es geht um Trends und Zukunftsfragen. Egal in welchen Unternehmen – groß oder klein, privat oder öffentlich: Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Um zu wissen, wohin man steuert, ist es wichtig, einen Überblick über Trends und Entwicklungen zu haben. Es gibt Institute, die sich damit im Detail auseinandersetzen. Meine Aufgabe ist es, die Erkenntnisse für das Unternehmen und denTiroler Tourismus herunterzubrechen und so Informationen für Mitarbeiter:innen und Grundlagen für Entscheidungen sowie Strategien bereitzustellen.

Wie kann man an etwas forschen, das noch so ungewiss ist? Wie kann man sich das vorstellen?

Ich selbst bin ja nicht aktiv in der Forschung tätig, dafür gibt es einige Institute, die größer denken und mit ihren Teams wichtige Studien und Beobachtungen tätigen. Meine Aufgabe ist es mich mit ihren Publikationen zu befassen und zu schauen, welche Trends für uns relevant sind und welche eher nicht so.

Ganz konkret wird in der Zukunftsforschung mit Szenarien und Prognosen gearbeitet, die Trendforschung befasst sich hingegen mit bereits existierenden Trends und Veränderungen in der Welt, also eher nicht-wissenschaftlich. Vor allem in den Bereichen Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Beobachtet man diese Veränderungen lange genug und genau, dann lassen sich gewisse Strömungen und Parallelen entdecken. Das hilft dann dabei auch zukünftige Entwicklungen abzuschätzen. Im Tourismus geht es viel um gesellschaftliche Themen, also wie sich Menschen verhalten oder sich ihr Verhalten ändert, das kann man recht gut beobachten.

Und welche Trends sind aktuell für den Tourismus besonders relevant?

Man muss immer unterscheiden zwischen den langfristigen Megatrends, die sich weltweit auswirken und sich über alle Branchen, Gesellschaftsschichten etc. erstrecken, und kurzfristigeren Trends, die oft regional begrenzt oder branchenbezogen wirken. Unter den Megatrends ist die Nachhaltigkeit eines der größten Themen, weil die Menschen verstärkt darauf achten – gerade auch im Tourismus. Auch in der Digitalisierung kommt sicher noch viel auf uns zu, unter anderem in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Virtual Reality oder Metaverse. Spannend wird, wie sich solche Themen auf den Tourismus auswirken werden. Auch in der Arbeitswelt oder in der Mobilität tut sich gerade sehr viel und wird es noch viel Veränderung geben. Viele dieser Themen sind auch gestützt vom gesellschaftlichen und demographischen Wandel. Auch Gesundheit wird in Zukunft noch eine größere Rolle spielen, vor allem im Alltag und als Teil vom Urlaub.

Und was interessiert dich persönlich am meisten?

(überlegt) Eigentlich die Digitalisierungsthemen. Mich interessiert immer alles, was komplett neu ist. Ich finde es total faszinierend, worauf die Menschen da immer wieder kommen. 

Angelika Pagitz, Edinburgh
Sonnenschein: Greta sprüht vor Energie, die sie in der Tirol Werbung vor allem im Bereich Trend- und Zukunftsforschung einsetzt. © privat

Zukunft ist ja ein sehr ungewisses Thema. Wie siehst du persönlich in die Zukunft? Optimistisch, pessimistisch?

Weder noch. Ich glaube weder, dass die Zukunft besser wird, noch dass sie schlechter wird. Ich glaube, sie wird einfach anders. Jemand hat einmal gesagt „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“ und ich finde, das trifft es sehr gut. Veränderung gehört zum Leben. Ich habe jedenfalls keine Angst, dass Roboter in 100 Jahren die Welt regieren (lacht).

War die Faszination für Trends davor schon da oder ist sie eher im Laufe deiner Arbeit gekommen?

So richtig intensiv ist sie zwar erst durch den Job gekommen, aber ich war immer schon sehr affin für Neues. Wenn es ein neues iOS-Update auf dem iPhone gab, war ich diejenige, die sich durchgelesen hat , welche Neuigkeiten es mit sich bringt und was mein Handy jetzt noch alles kann (lacht).

Der zweite Teil deiner Arbeit klingt etwas „trockener“. Ist das so?

Teils teils. Natürlich ist die Datenaufbereitung eher „trocken“, um es mal so zu sagen. Aber auch hier gibt es Abwechslung in den Studien, die ich bearbeite. Generell ist die Arbeit mit Daten eine sehr willkommene Abwechslung zur Zukunfts- und Trendforschung, weil sie einen guten Ausgleich schafft.

Würdest du dich selbst eher als kreativ oder Zahlenmensch beschreiben? Warum?

Definitiv eher als Datenmensch, ich habe aber auch eine kreative Seite. Aber ich bin ein sehr rationaler Mensch, ich finde es einfacher, mit Zahlen zu argumentieren.

Was war denn dein Lieblingsfach in der Schule?

Englisch und Sprachen.

Ich hätte jetzt auf Mathe getippt.

(lacht). Nein, ich mag Daten und Zahlen sehr gerne, aber Mathe war tatsächlich nicht mein Lieblingsfach in der Schule. Integral rechne ich nicht so gerne.

Neben Reisen gehört auch Lesen zu Gretas Hobbys. Die Auswahl variiert von Fachliteratur über Liebesromane bis hin zu iOS-Updates. © privat

In deiner Freizeit liest du gerne. Was liest du so?

Kitschige Romane und Fachliteratur (lacht). Tatsächlich lese ich beides parallel. Immer das, was mich gerade ansieht. Beim Zugfahren ist es eher Fachliteratur, vor dem Einschlafen eher ein Roman.

Wie würden dich denn deine Freunde beschreiben?

(überlegt) Das ist schwierig. Ich rede gerne viel. Ich bin ungeduldig. Aber ich glaube, sie würden mich auch als hilfsbereit und gute Zuhörerin beschreiben.

Welche dieser Eigenschaften helfen dir im beruflichen Umfeld?

Die Ungeduld schon mal nicht (lacht). Aber ich glaube, was mir hilft, ist die Fähigkeit gut zuzuhören. Ich kann gut Input aufnehmen, diesen dann aber auch weitergeben. Und ich tausche mich sehr gerne mit anderen aus, das ist gerade in der Trend- und Zukunftsforschung sehr hilfreich.

Angenommen, du hättest tatsächlich die Möglichkeit, für einen kurzen Moment in die Zukunft zu blicken. Was würde dich interessieren?

(überlegt). Mich würde allgemein interessieren, wie die Zukunft aussieht, die ich selbst nicht mehr erlebe. Da würde mich vor allem der Alltag interessieren, also wie es in 100 Jahren hier aussieht. Nicht in Richtung Science Fiction, sondern zum Beispiel ob die Bilder von autofreien Städten Wirklichkeit geworden sind, wie der Umgang mit der Technik ist, wie sich der Alltag verändert. Gerade der verändert sich oft am langsamsten, weil wir in unseren Gewohnheiten festhängen. Mich würde interessieren, ob es in Zukunft zu den großen Veränderungen kommt, von denen wir heute so oft reden.

Glaubst du, dass es dazu kommt?

Ganz ehrlich? Eher nicht (lacht). Aber um gewisse Veränderungen werden wir nicht herum kommen. Es wird immer Menschen geben, die sich nicht anpassen wollen. Andererseits wächst die junge Generation mit so viel Veränderung auf und ist diese somit gewissermaßen gewohnt, vielleicht gehen die dann auch anders damit um und es tut sich doch mehr, als ich glaube… Ich wünsche mir für zukünftige Generationen, dass es große Veränderungen hin zum Positiven geben wird.

(27.02.2023)

Angelika Pagitz, Island
Beruflich schweift der Blick von Greta in die Zukunft, privat auch gerne in die Berge, wie hier in ihrer Heimat Steiermark. © privat
Greta Renner, Berg
In ihrer Heimat Steiermark ist Greta gerne in den Bergen unterwegs. Die Nähe zu den Bergen genießt sie auch in Tirol. © privat