Angelika Pagitz, Pitztaler Gletscher

Tirol Werbung » Unternehmen » Porträts »

Kinobegeisterter Sonnenschein

Angelika Pagitz, Film Commissioner bei Cine Tirol

Sich ärgern bringt nur graue Haare - und die kann Angelika gar nicht gebrauchen. Kein Wunder also, dass man sie ausschließlich gut gelaunt trifft. Ihre Energie steckt die quirlige Wahl-Tirolerin in die Bewerbung des Filmlandes Tirol - dass sich dieser Job nicht nur auf dem Bürostuhl abspielt, kommt ihr nur gelegen. So kennt sie nicht nur sämtliche Geheimtipps für außergewöhnliche Drehorte in Tirol, sondern war auch selbst schon an vielen Orten auf der Welt, die man aus Filmen kennt. Filme sieht Angelika dadurch mittlerweile mit anderen Augen - aber noch immer am liebsten im Kino.

Angelika Pagitz

Angelika Pagitz

Wohnort: Innsbruck

  • Name

    Angelika Pagitz

  • Alter 

    40 Jahre

  • Das mag ich an Tirol

    Verbindung von Urbanität und alpiner Wildnis, den Wohlfühlfaktor

  • Hobbys

    Kino-, Theater-, Konzert- und Museumsbesuche, Lesen, Zeit mit Freunden verbringen

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2008

Angelika Pagitz

Angelika Pagitz

Wohnort: Innsbruck

  • Name

    Angelika Pagitz

  • Alter 

    40 Jahre

  • Das mag ich an Tirol

    Verbindung von Urbanität und alpiner Wildnis, den Wohlfühlfaktor

  • Hobbys

    Kino-, Theater-, Konzert- und Museumsbesuche, Lesen, Zeit mit Freunden verbringen

  • Bei der Tirol Werbung seit

    2008

Du bist ja ursprünglich gar nicht aus Tirol. Wie hat es dich denn hierher verschlagen?

Meine Beziehung zu Tirol hat schon früh begonnen. Im zarten Alter von sieben Jahren wurde ich für zwei Wochen zu meinem Bruder auf Sommerfrische von Kärnten nach Tirol geschickt – er hat dort nämlich gearbeitet. Schon damals habe ich mich verbunden gefühlt, weil ich sehr gut aufgenommen wurde. Auch mein Praktikum in Obergurgl, meine Arbeitseinsätze im Service und mein Studium in Innsbruck haben einen Beitrag dazu geleistet. Und jetzt bin ich auch schon 20 Jahre hier.

Ich habe mich mal auf LinkedIn über dich ein bisschen schlau gemacht. Da findet man nach der Ausbildung sofort die Cine Tirol im Lebenslauf. War das dein erster Job?

Ich habe vorher immer in der Gastronomie gearbeitet. Auch während ich BWL in Innsbruck studiert habe. Ich habe es geliebt, im Service herumzuwuseln und mit den Leuten zu shakern. Gegen Ende meines Studiums habe ich mir aber gedacht, ich sollte mich vielleicht anders orientieren. Ich habe mich dann bei der Tirol Werbung für ein Praktikum beworben – und zwar nur dort. Kurz vor Weihnachten kam dann der überraschende Anruf, dass mir ein Praktikum angeboten wird. Ich durfte mich zwischen zwei Stellen entscheiden – Sportsponsoring oder Cine Tirol. Naja, und nachdem die Sportaffinität bei mir nicht so gegeben ist, habe ich mich für die Cine Tirol entschieden.

Und da bist du bis heute geblieben?

Es war mein erstes Praktikum und mein erster Job, in dem ich im Büro war. Ich habe zuerst gar nicht gewusst, ob ich es schaffe, achteinhalb Stunden die Füße stillzuhalten. (lacht) Aber es hat mir so gut gefallen, dass ich geblieben bin.

Was macht für dich einen erfolgreichen Arbeitstag aus?

Ich gehe eigentlich immer mit großer Freude ins Büro. Das was ich mache, gefällt mir, darum starte ich auch mit einem guten Gefühl in den Tag. Es bringt nichts, wenn ich mich ärgere, das bringt nur graue Haare und die brauch ich nicht (lacht).

Für alle Leser:innen, die sich unter dem Job „Film Commissioner“ nicht so viel vorstellen können – was ist das genau?

Film Commissioner ist ganz einfach erklärt: Im Rahmen meiner Aufgaben bewerbe ich Tirol als Drehort, versuche Filmproduktionen von Tirol als Drehort zu überzeugen. Wir bieten unterschiedliche Services an, wie unser Cine Tirol Location Archiv, eine Datenbank mit Tiroler Filmschaffenden, aber auch das Location Service und Scouting für konkrete Projekte. Und für ausgewählte Projekte bieten wir auch unsere finanzielle Unterstützung in Form eines Produktionskostenzuschusses an. Im Prinzip kann man es so vergleichen: Die Kolleg:innen fahren zur ITB (internationale Reisemesse, Anm.) nach Berlin, um das Urlaubsland zu bewerben. Wir fahren zur Berlinale, um Werbung für das Filmland zu machen.

Warum braucht es diese Werbung?

Hintergedanke ist der: Wenn Projekte bei uns umgesetzt werden, werden auch Tiroler Filmschaffende beschäftigt. Dazu kommen weitere wirtschaftliche und sowie mediale Effekte. Die Produktionsteams tätigen hier Ausgaben, sie buchen Unterkünfte und geben hier Geld aus – das bringt Wertschöpfung im Land. Andererseits wird rund um einen Film die Werbetrommel gerührt, das hilft auch Tirol als Urlaubsland. Die Menschen sehen Bilder von Tirol und denken sich: „Lässige Location, beeindruckende Landschaft, da will ich auch einmal hin.“ Sie wollen dann aber nicht nur die Locations sehen, sondern gleich auch den Urlaub hier verbringen.

Angelika Pagitz, Bali mit Affe
Neugierig und immer bereit etwas Neues auszuprobieren: Mit Angelika wird es nie langweilig. Das wusste wohl auch der Affe auf Bali. © privat

Kam deine Begeisterung für den Film durch die Arbeit oder war es umgekehrt?

Das Interesse war schon vorher da. Ich bin schon immer mit großer Begeisterung ins Kino gegangen und habe gerne etwas im Fernsehen angesehen. Auch auf der Uni habe ich den Kurs „Wirtschaftsgeschichte im Film“ besucht. Vom Film wirst du in andere Länder und Geschichten gezogen, einfach in ganz andere Welten. Hollywood heißt nicht umsonst die „Traumfabrik“. Es sind auch nicht immer nur schöne Träume, man wird auch mit ernsten Themen konfrontiert – das ist auch gut so. Meine Begeisterung hat sich aber durch die Arbeit noch gesteigert, auch das Hintergrundwissen.

Schaust du Filme jetzt anders an?

Ja. Das hat meinen Blick erweitert. Mir fallen zum Beispiel Filmfehler viel öfter auf. Außerdem kenne ich ja die Hintergründe – speziell in Tirol. Wenn da zum Beispiel die Motorradfahrerin auf einer Straße im Ötztal hochfährt und dann bspw. in Lienz rauskommt, merke ich das. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Kreativen so etwas umsetzen.

Kino hat es ja in Zeigen von Netflix und co. nicht immer leicht. Warum gehst du immer noch gerne ins Kino?

Das hat einerseits technische Gründe. Man sieht den Film in seiner vollen Pracht auf großer Leinwand, da wirkt er gleich ganz anders. Andererseits sitzt du im Kino mit vielen anderen, die der Film interessiert. Dieses Erlebnis hast du nur im Kino. Du diskutierst danach noch über den Film und er wirkt ganz anders nach. Natürlich schaue ich auch Netflix oder Fernsehen, aber dass ich nicht mehr ins Kino gehe, wird nicht passieren. Das hat einfach einen besonderen Flair.

Nachos oder Popcorn?

Kommt immer darauf an, worauf ich Lust habe. Manchmal auch süße Popcorn, oder wenn ich ganz wagemutig bin, den Mix (lacht). Ich bin da nicht so heikel.

Was macht das Filmland Tirol deiner Meinung nach besonders?

Da gibt es mehrere Faktoren: die beeindruckende Landschaft, die Kombination aus Urbanität und Wildnis, die leichte Erreichbarkeit alpiner Drehorte oder die qualifizierten Tiroler Filmschaffenden. Auch die Filmfreundlichkeit in Tirol ist groß, sei es von Behörden, Institutionen, touristischen Partnern oder der Tiroler Bevölkerung. Nicht selten werden uns Häuser oder Hütten für eine Aufnahme in unser Location Archiv angeboten.

Angelika Pagitz, Edinburgh
Nur wegen eines Films würde Angelika nicht in ein Land reisen. Aber der Besuch von Filmdrehorten gehört dann schon zum Urlaub dazu. © privat

Welcher Dreh ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Jeder Dreh ist für sich speziell und jeder Setbesuch ist anders. Ich könnte mir aus jedem Besuch ein persönliches Highlight rausnehmen. Zum Beispiel, als ich Hugh Jackman für „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“ in Seefeld auf der Sprungschanze getroffen habe oder auch die Dreharbeiten von „KLAMMER – Chasing the Line“ am Patscherkofel. „James Bond 007 – SPECTRE“ war natürlich auch etwas ganz Besonderes. Es liegt aber jedem Filmprojekt ein Zauber inne.

Wenn du einen Star oder einen Film nach Tirol holen könntest: Welcher wäre das?

Für „Star Wars“ wüsste ich schon ein paar Locations – die darf ich aber noch nicht spoilern (lacht). Cool wär’s, wenn Christoph Waltz, Adam Driver oder Joaquin Phoenix nach Tirol kommen würden.

Gibt es Orte, an die du hingereist bist, weil du sie im Film gesehen hast?

Es war bis jetzt noch nicht der Fall, dass ich extra wegen einem Film zu dessen Drehorten gereist bin. Außer in die Harry Potter-Welt, da wollte ich immer schon hin (lacht).

Was war denn der letzte Film, den du gesehen hast?

Crimes of the Future.

Und was willst du dir als nächstes ansehen?

Triangle of Sadness, Black Panther: Wakanda Forever und Anne with an E.

 

23.12.2022

Angelika Pagitz, Island
Angelika macht nicht nur Werbung für das Filmland Tirol, sie ist auch selbst schon viel herumgekommen - 2019 ist sie nach Island gereist. © privat
Angelika Pagitz, Austrian Film Commission
Seit fast 15 Jahren ist Angelika nun schon unterwegs, um für das Filmland Tirol zu begeistern - hier mit den Kolleg:innen der Austrian Film Commissions & Funds beim Film Festival in Cannes. © privat