Warum hat es dich dann doch immer wieder zurück nach Tirol gezogen?
Es hätte schon immer wieder Länder gegeben, die mich eingeladen hätten, zu bleiben – Amerika oder Kanada zum Beispiel oder auch Neuseeland. Aber ich bin immer wieder gerne nach Tirol zurückgekommen. Ich fühle mich mit dem Land sehr verbunden: mit seinen landschaftlichen Schönheiten, seiner reichen Geschichte, seinen mutigen Menschen, seinen unglaublichen Erfolgsgeschichten, aber auch mit seinen Herausforderungen und Widersprüchen, dazu noch mit den vier Jahreszeiten und unserem Wasserreichtum, der ein unglaublicher Schatz ist. Und für mich war immer klar: Wenn ich einmal eine Familie gründe, dann sollen meine Kinder auch die Schönheit, Sicherheit und Lebensqualität unseres Landes erfahren und erleben.
Zurück zu deiner Arbeit in der Tirol Werbung. Deine Aufgabe ist es, für das Filmland Tirol zu werben. Eine einfache Aufgabe?
Ja, es ist tatsächlich eine leichte Aufgabe. Tirol bietet großartige Voraussetzungen für Produktionen aller Art mit seiner Vielfalt der Berglandschaft, aber auch der relativ leichten Erreichbarkeit selbst hochalpiner Drehorte durch Straßen und Seilbahnen. Eine wichtige Rolle spielt auch die zentrale Lage mitten in Europa sowie die großartige Infrastruktur unseres Landes. Und dann bietet das Land noch eine unglaubliche Vielfalt an Architektur von alten Bauernhöfen bis hin zu supermodernen Bauwerken. Tirol kann zudem aus der Vergangenheit und auch aus der Gegenwart sehr spannende Geschichten erzählen. Zudem sind die Tirolerinnen und Tiroler sehr filmfreundlich.
Was bedeutet das?
Die Menschen im Land haben eine sehr positive Grundhaltung zum Film – das ist nicht überall so. Ich glaube, das ist, weil Tirol eine große Theatertradition hat. Das Theater als Teil der Tiroler DNA sorgt für das positive Echo, das wir beim Filmen bekommen.
Was ist dein persönlicher Lieblingsfilm mit Tirol-Bezug?
Diese Frage kann ich fast nicht beantworten, das ist, als würde man einen Vater fragen, welches sein Lieblingskind ist (lacht). Allerdings entsteht vielleicht gerade jetzt mein Lieblingsfilm: Es finden gerade Dreharbeiten für „Märzengrund“ nach einem Theaterstück von Felix Mitterer statt. Seitdem ich dieses Stück vor drei Jahren beim „Stummer Schrei“ gesehen habe, habe ich mich für die Verfilmung eingesetzt. Dass es jetzt tatsächlich gelungen ist, macht mich sehr glücklich.
Und dein Lieblingsfilm ohne Tirol-Bezug?
Da gibt es drei: „Drei Farben“, „Himalaya“ und „The Mission“ – alle drei Filme glänzen auch durch hervorragende Filmmusik.
Tirol war in den letzten Jahren Schauplatz einiger spektakulärer Filmproduktionen.
Welches war dein persönlicher Favorit?
Auch hier kann ich drei Antworten geben: „James Bond 007 – SPECTRE“, weil es die größte war. „SOKO Kitzbühel“, weil es die längste war. Und das Musikvideo „Perfect“ von Ed Sheeran, weil es mit über zwei Milliarden Klicks die größte Reichweite hat.
Was fehlt noch? Also wen würdest du gerne für eine Produktion in Tirol gewinnen?
Ich wäre sehr glücklich – und diese Antwort ist mit meiner Frau abgestimmt (lacht)– wenn Juliette Binoche nach Tirol kommen würde, um hier vor der Kamera zu stehen. Sie ist eine absolut großartige Schauspielerin – klug und stark. Sie ist mit ihrer Hauptrolle in „Drei Farben“ von Krzysztof Kieslowski tief in mein Herz gefallen. Aber das wäre schon eine Summe sehr glücklicher Fügungen, diesen absoluten Star im Filmland Tirol begrüßen zu dürfen.
Vor zwei Jahren feierte die Cine Tirol ihr 20-jähriges Jubiläum. Was hat sich seit der Gründung am meisten verändert?
Zum einen hat sich natürlich im technischen Bereich wahnsinnig viel getan. Alleine durch die Entwicklung im Bereich der Drohnen. Früher wurden Flugaufnahmen ausschließlich aus Hubschraubern gemacht oder man musste Seilbahnen bauen, um die Kamera durch die Bergwelt fliegen zu lassen. An unserer Arbeit selbst hat sich aber nicht viel geändert. Es geht immer noch darum, die bestmöglichen Kenntnisse über das Land und ein gutes Netzwerk zu den Menschen haben sowie maximalen Kundenservice zu bieten.