Social Media war wahrscheinlich ziemlich neu für dich. Wie hast du dich dem angenähert und wie geht es dir heute damit?
Allein meine fast zwanzigjährige Firmenzugehörigkeit lässt wahrscheinlich vermuten, dass ich mich selbst nicht gerade als Digital Native bezeichnen würde (lacht). Ich hatte zwar schon einen privaten Account bei Facebook und Instagram, aber eigentlich nur deshalb, weil ich mir gedacht habe „wenn du in einem Kommunikationsberuf tätigst bist, musst du dich zumindest ein bisschen damit auseinandersetzen“. Diese Kanäle dann aber auch beruflich richtig zu nutzen, war schon eine Entdeckung von Neuland – deshalb bin ich jetzt auch sehr froh, dass ich mit meinen Social-Media-Kolleginnen im Büro sitze und immer wieder aufs Neue etwas von ihnen lernen kann. Dieses Feld der Kommunikation bietet auf jeden Fall eine tolle Ergänzung zu meinem Aufgabengebiet, gleichzeitig bin ich aber auch froh, dass ich noch „klassische“ Kommunikationswege beschreiten darf.
Was siehst du aktuell als größte Herausforderung?
Die Leute meinen ganz oft, wo Tirol draufsteht, muss auch Tirol drin sein. Aber für viele Produkte gibt es hier gar keine Produktionsmöglichkeiten. Wir lassen rund 90 % unseres Sortiments in kleinen Betrieben in der EU und im Alpenraum erzeugen. Das wollen wir unseren Kunden über kontinuierliche Kommunikation vermitteln. Zu unserem 20 Jahr Jubiläum wird es eine Mütze geben, die zu 100% aus heimischen Rohstoffen in Tirol gefertigt wurde. Von diesem Projekt versprechen wir uns viel: Einerseits steckt unglaublich viel Pionierarbeit dahinter, andererseits möchten wir aber auch die Herausforderungen kommunizieren, vor denen wir als doch kleiner Textilhändler im globalen Kontext stehen. Hier bietet insbesondere Social Media eine gute Möglichkeit zur Interaktion, da wir auch auf kritische Stimmen persönlich antworten können. Oft rührt die Kritik ja aus Unwissenheit und da können wir direkte Aufklärungsarbeit leisten. Das ist ein großer Vorteil.
Noch etwas hat sich geändert, seit du bei der Tirol Werbung angefangen hast: Du arbeitest mittlerweile in Teilzeit. Wie hast du den Wechsel damals erlebt und wie geht es dir heute damit?
Als ich schwanger war, habe ich zu Josef Margreiter gesagt, ich möchte sobald es geht, wieder in meinen Job zurück. Er hat mir allerdings geraten, erstmal abzuwarten, bis das Kind da ist, denn als vierfacher Vater hat er schon geahnt, dass sich meine Meinung da noch ändern könnte (lacht). Und es war tatsächlich so – ein Vollzeitjob mit hoher Verantwortung erschien mir neben den Kindern dann plötzlich doch nicht mehr so attraktiv, deshalb bin ich sehr dankbar für die Möglichkeiten, die die Tirol Werbung uns Müttern bietet. Sie ist wirklich ein entgegenkommender, kooperativer Arbeitgeber, wenn es darum geht die Mutter- und Berufsrolle unter einen Hut zu kriegen. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Welche Rolle spielt Home Office in diesem Zusammenhang?
Beim Thema Home Office hat Corona viel dazu beigetragen, dass es endlich als vollwertige Arbeitsmöglichkeit gesehen wird. Auch wenn es seine Vorzüge hat, so freue ich mich doch über jeden Tag, an dem ich ins Büro gehen kann. Es tut einfach gut, Kollegen um sich zu haben, und prinzipiell finde ich auch die räumliche Trennung von „Arbeit“ und „Zuhause“ nicht das Schlechteste.
Wie hast du das dann während der Corona-Zeit erlebt, als alle zuhause waren?
Das war zum Teil wirklich mehr als herausfordernd: Home Office, Home Schooling und Haushalt parallel zu schaukeln, war extrem anstrengend. Da ist es mir oft schwer gefallen, das eine vom anderen abzugrenzen und irgendwann auch mal Feierabend zu machen.
In deiner neuen Funktion hast du ja viel mit der Marke Tirol zu tun. Welche Eigenschaften der Marke erkennst du bei dir selbst wieder?
Dieses Verbunden-sein mit Land und Natur. Ich habe als Teenager schon Tirol Plakate in mein Zimmer gehängt und auch meine Diplomarbeit über die Bildsprache der Tirol Werbung geschrieben. Irgendwie habe ich mich wohl immer schon mit Haus und Marke verbunden gefühlt, deshalb bin ich jetzt froh und dankbar, für diese Marke arbeiten zu dürfen. Nachhaltigkeit spielt gerade im Tirol Shop auch eine immer größere Rolle. Das freut mich, denn dieses Thema beschäftigt mich auch privat sehr. Gerade Mode und Nachhaltigkeit gehen nicht immer Hand in Hand, deshalb ist es gut, dass der Tirol Shop da so darauf schaut. Das entspricht genau meiner Philosophie.
Wie viel Prozent deines Kleiderschranks nehmen Tirol Artikel ein?
Puh, da tu ich mir schwer, das einzuschätzen. Jedenfalls trage ich die Produkte sehr gerne. Rucksäcke, Mützen, Stirnbänder und Co. sind sowieso Pflicht, aber auch viele Produkte der Traditionslinie haben mein Herz erobert.