Du bist jetzt seit 37 Jahren in der Tirol Werbung tätig. Was hat sich denn seither im Unternehmen aber auch in Tirol bzw. im Tiroler Tourismus verändert?
Das Unternehmen hat in dieser Zeit eine umfangreiche Entwicklung durchgemacht. Als ich angefangen habe, waren wir 22 Mitarbeiter und sehr klein strukturiert. Die Aufgaben haben sich sehr auf die Werbung für Tirol und die Verkaufsförderung beschränkt. In vielen Entwicklungsschritten haben wir uns von einem Werbe- zu einem Kommunikationsunternehmen gewandelt und sind stark in die Angebots- und Produktentwicklung eingestiegen. Außerdem hat in dieser Zeit eine technische Revolution stattgefunden. Als ich begonnen habe, gab es noch keinen Computer, da haben wir mit Telefaxgeräten und Lochstreifen gearbeitet (lacht).
Hast du jemals darüber nachgedacht, etwas anderes zu machen? Was gefällt dir so gut an der Tirol Werbung, dass du so lange geblieben bist?
Nein, nie. Ich habe einige interessante Angebote im Laufe der Zeit bekommen, aber ich habe nie daran gezweifelt, dass es die richtige Entscheidung war, in der Tirol Werbung zu bleiben. Es ist ein einzigartiges Unternehmen mit extrem großer Freiheit zur Entwicklung, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Dazu kommt die unglaublich tolle Atmosphäre in diesem Unternehmen. Sowohl die MitarbeiterInnen als auch die jeweiligen Chefs sind sehr wertschätzend und kollegial. Es wird diskutiert statt angeschaffen. Die Tirol Werbung hat außerdem die Tradition, sich in einem biblischen Rhythmus von 7 Jahren zu verändern. Das ist auch etwas, was das Unternehmen auszeichnet: der Wille und die Fähigkeit zur Veränderung.
Du hast ja die meisten Mitarbeiter als Personalchef selbst eingestellt. Was schätzt du – wie viele Bewerbungsgespräche hast du in deinem Leben schon geführt?
(überlegt) Das werden wohl an die 1.000 gewesen sein!
Und worauf legst du besonders Wert bei den Bewerbern?
Ich lege auf drei Sachen Wert und die werden alle gleich schwer gewichtet. Erstens natürlich auf die fachliche Kompetenz. Mindestens gleich wichtig sind aber die Persönlichkeit und die sozialen Kompetenzen. Dazu zählt der Charakter, die Authentizität, die Begeisterung für Land und Leute und die Bereitschaft, den Extra-Weg zu gehen. Fachlich kann ich viel lernen, aber das andere sind die Dinge, die einen Menschen ausmachen. So lege ich auch meine Bewerbungsgespräche an. Mit der Zeit bekommt man dann ein Gespür dafür, ob jemand in die Firma passt oder nicht.