Schnecken zum Mittagessen klingt für den gelernten Tiroler Gaumen zuerst mal gewöhnungsbedürftig. Und doch hat sich Philip Kuster der Schneckenzucht verschrieben. Hinter seinem Projekt steckt aber nicht nur eine ordentliche Portion Mut und Innovationskraft, sondern in erster Linie auch ethische Überlegungen.
Er ist sich sicher: Neue Konzepte der urbanen Landwirtschaft können die Umwelt wesentlich entlasten. Deshalb fackelt er nicht lange und schafft mit seiner Weinbergschnecken-Zucht eine umwelt- und klimaschonende Alternative zu konventionellen Fleischprodukten. „Slow-Food“ im wahrsten Sinne des Wortes. Was vielleicht viele nicht wissen: Schnecken haben in der österreichischen Küche eine lange Tradition und galten im Mittelalter als beliebteste Fastenspeise schlechthin, weil sie für die Kirche nicht als Fleisch zählten. Was man auch wissen sollte: Philip hat für seine nachhaltige und umweltschonende Schneckenzucht schon mehrere Auszeichnungen erhalten, etwa den Sonderpreis beim Canisiusaward, den Innovationspreis der Agrarmarketing Tirol und den 1. Fachpreis für Abschlussarbeiten der Uni Innsbruck.