Porträt von Alois Schild vor Holzwand

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Der kreative Kopf hinter den Setzlingen

Alois Schild, Tiroler Künstler

Alois Schild ist ein bekannter Tiroler Künstler. Er arbeitet seit mehr als 40 Jahren mit dem Werkstoff Metall und lässt seine Kunstwerke von der Natur durch Rosten vollenden. Er ist ein richtiges Kramsacher Urgestein und arbeitet heute noch in seinem von Bergen umgebenen Geburtsort. Seit 2010 kreiert er den Tirol Touristca Preis, auch heuer hat er diesen wieder gestaltet. In unserem Interview erzählt er mehr über den Tirol Touristica Award und über seine Idee hinter den Setzlingen.

Porträt Alois Schild

Alois Schild

Tiroler Künstler

  • Name

    Alois Schild

  • Alter

    62 Jahre

  • Wohnort

    Kramsach 

  • Das mag ich an Tirol

    einzigartige Naturkulisse und die Menschen

  • Künstler der Awards seit

    2010

Porträt Alois Schild

Alois Schild

Tiroler Künstler

  • Name

    Alois Schild

  • Alter

    62 Jahre

  • Wohnort

    Kramsach 

  • Das mag ich an Tirol

    einzigartige Naturkulisse und die Menschen

  • Künstler der Awards seit

    2010

Was bedeutet für dich der Begriff Kunst?

Für mich bedeutet Kunst etwas Exotisches, Individuelles oder nicht Angepasstes. Es ist der persönliche Ausdruck des jeweiligen Künstlers oder der Künstlerin. Aber auch ein besonderer Ort der Offenheit und Begegnung. Ein „niederschwelliger“ Zugang zur Kunst ist extrem wichtig, um in der Begegnung mit Kunst die Toleranz und das  Miteinander zu stärken.

Wie kamst du zur Kunst? Was waren die ersten, die entscheidenden Impulse für dich, Kunst zu machen?

Als gelernter Metallbauer habe ich mir irgendwann gedacht, dass man mit diesem einmaligen Material viel schönere und einmaligere Werkstücke herstellen könnte, als „nur“ diese technischen Auftragswerke. Außerdem war aus unerklärlichen Gründen diese Begeisterung und Hinwendung zu Kunstwerken schon als Kind „veranlagt“. Da hatte ich als ehemaliger Ministrant unendlich viel Zeit die ganzen Kunstwerke in der Kirche, wie zum Beispiel  die Bilder, sakralen Objekte, die Möbel, die Stuckaturen, die Messgewänder etc., etc. zu studieren. Die Sehnsucht aber nach dem eigenen künstlerischen Ausdruck ist aber vermutlich tief in der Seele „veranlagt“, das kann man gar nicht so leicht erlernen. Es muss dieses unbedingte und bedingungslose Wollen zum Gestalten verinnerlicht sein.

Wie entstehen deine Kunstwerke? Ist eine feste Idee die Grundlage oder entstehen deine Werke frei, sozusagen erst innerhalb des Arbeitsprozesses?

Alles ist grundsätzlich möglich. Es gibt kein fixes und genau geregeltes Gestaltungsprogramm. Beides kann wechselweise zusammen spielen. Es ist ein abenteuerlicher „Flow“ zu einem noch vorerst unbekannten Endergebnis. Einerseits gibt es aber diese komplexen Ideen, die dann durch einen Auftrag möglicherweise ihre Verwirklichung erfahren. Und andererseits gibt es die Realisierung von neuen Experimenten und Versuchen, die jenseits von Auftrag, Ideologie oder ökonomischen Zwängen Verwirklichung finden.

Alois Schild mit seinen Setzlingen in seinem Atelier
Alois Schild ist sichtbar stolz auf seine Setzlinge. © Tirol Werbung / Sophia Eberl

Woher nimmst du die Inspiration für deine Kunstwerke?

Die Inspiration nehme ich aus dem alltäglichen Leben, unserem Lebensraum und der Begegnung mit unterschiedlichsten Menschen. Die Landschaft und der Lebensraum sind einfach unglaublich inspirierend. Aber auch aktuelle Themen und notwendige Veränderungen nehmen Einfluss auf die Arbeits- und Handlungsweise. So habe ich zum Beispiel 1992 den „Inntalengel“ an der Autobahn als Zeichen der Mahnung und Erinnerung zum Thema Mobilität und Verkehr gebaut. Schlussendlich darf man auch die gesamte Abfolge und Entwicklung der Geschichte der Kunst nicht vergessen. Die ist logischerweise für das eigene Werk und Schaffen bewusst oder unbewusst auch  einflussreich. Ich sehe mich selbst als kleines schillerndes Tiroler Mosaiksteinchen in dieser Abfolge. 

Warum lebst du so gerne in Kramsach? Was macht für dich Kramsach/Tirol im Allgemeinen, aus?

Ich lebe gerne in Kramsach, weil es der ideal Ort für die Verwirklichung skulpturaler Großprojekte ist. Es ist ja ein Ort des vielfältigen Kunstschaffens seit Jahrhunderten. Das spürt man auch heute noch deutlich. Da war das Kunstschaffen der „Hagauer Bauhütte“ mit dem „Kramsacher Marmor“. Oder die Glashütte, wo 300 Jahre lange Glaskunst produziert wurde. Dann das „Messingwerk Achenrain“, wo mit Metall in unterschiedlichsten Formen gearbeitet wurde. Und auch noch die Holztrift auf der „Brandenberger Ache“, die 1965 eingestellt wurde. Es war ein energievolles und spektakuläres Zusammenspiel von Kunst (Glas, Stein, Holz, Metall) und Natur, das die Landschaft und die Menschen geformt hat. Nachdem ich mein Studium für Bildhauerei in Wien beendet habe, wollte ich all das neu Erlernte und Erfahrene in meiner Heimat einbringen, und meinem Land etwas Konstruktives zurückgeben.

Bist du ein naturverbundener Mensch?

Grundsätzlich ja, weil sie unwillkürlich hier in Tirol  unseren Lebensrhythmus wesentlich mitbestimmt. Aber es braucht eben auch die Kultur, die für die Art und Weise der Beziehungen der Menschen zueinander mitverantwortlich ist.

Setzlinge im Atelier
So sehen die neuen Setzlinge 2022 aus. © Tirol Werbung / Sophia Eberl

Was war dein Beweggrund, den Tirol Touristica Award zu gestalten?

Durch ein „Brainstorming“ mit den Verantwortlichen des Tirol Touristica Projektes haben wir gemeinsam diese Idee entwickelt. Es war damals die Überlegung der Notwendigkeit eines großformatigen Objektes, das den Ort markiert, an dem die Awards vergeben werden. Von diesem Ort aus sollen dann die Awards in die jeweiligen Regionen im ganzen Land hinausgehen. Die perfekte Skulptur für Igls, die diesen Überlegungen entsprach, war der „Gigant der vier Jahreszeiten“, weil er die „Mutterfigur“ ideal verkörpert. Persönlich habe ich auch in den Awards die Möglichkeit gesehen, den Bereich Tourismus mit Kunst zu konfrontieren.

Wofür steht der Tirol Touristica für dich?

Er steht dafür, etwas ganz Eigenständiges und Zukunftsorientiertes zu schaffen. Es ist auch ein Brückenbau, weil alle, die einen Tirol Touristica Award gewinnen, in einer ganz besonderen Form miteinander verbunden sind.

Was ist die Idee hinter den Setzlingen bzw. warum sehen sie so aus? Wie sind die Setzlinge entstanden?

Wie zuvor erklärt, gibt es in Igls vor dem Kongresshaus die Mutterfigur der Setzlinge. Diese Mutterfigur steht für die vier Jahreszeiten und die vier Himmelsrichtungen. Die Setzlinge sind die Kinder des Giganten und haben deshalb auch die vier Endungen. Außerdem sehen alle Setzlinge unterschiedlich aus, was ebenfalls die Individualität der Menschen widerspiegelt. Die Setzlinge möchten aber auch die Botschaft übermitteln, dass sie nicht nur ein individuelles Kunstwerk, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für die jeweiligen Gewinner sind. Sie sollen dann in die unterschiedlichsten Regionen hinausgetragen und „eingepflanzt“ werden, und eine Art „Landkarte“ mit all den vorbildhaften Tiroler Betrieben mit ihren handelnden Personen darstellen. Eine wichtige Botschaft dabei ist auch, dass es die Ideen aller engagierten Menschen für die konstruktive Gestaltung unseres Lebensraumes braucht.

Wie sieht deiner Meinung nach, die Zukunft des Tirol Touristica Awards aus?

Die Themen Qualität, Nachhaltigkeit und Schonung von Ressourcen  werden die Zukunft vermehrt bestimmen.

 

Setzlinge daußen im Schnee vor Holzwand
In dieser Kulisse kommen die Setzlinge richtig gut zur Geltung. © Tirol Werbung / Sophia Eberl
Alois Schild mit seinen Setzlingen
Alois Schild ist sichtbar stolz auf seine Setzlinge. © Tirol Werbung / Sophia Eberl
Portrait Alois Schild
Alois Schild ist ein kreativer Freigeist, der wahre Kunstwerke aus Metall kreiert. © Tirol Werbung / Sophia Eberl